Durchlichtmikroskop mit Objektivrevolver
Bei den professionellen Mikroskopen verfügt der Beleuchtungsstrahlengang über eine Leuchtfeldblende, einen höhenverstellbaren und zentrierbaren Kondensor (Abbe-Kondensor) und eine Kondensorblende. Hiermit kann der Strahlengang optimal an das Objektiv und dessen numerische Apertur (der Öffnungswinkel des Objektivs) angepasst werden. Dies nennt man Köhlersche Beleuchtung. Bei höherer Vergrößerung (höhere Apertur des Objektivs) muss die Kondensorblende weiter geöffnet werden. Auch wenn die Frontlinse der Objektive bei höherer Vergrößerung immer kleiner wird, so wird doch dieser Effekt durch den viel kleineren Arbeitsabstand überkompensiert. Die Frontlinse sitzt sehr viel näher an der Probe und damit wird ein größerer Öffnungswinkel notwendig, um das Objektiv komplett auszuleuchten.
Auflichtmikroskop mit Objektivrevolver
Hier wird das Licht durch das Objektiv auf die Probe gebracht. Der Auflichtstrahlengang entspricht aber weitestgehend dem eines Durchlichtmikroskops, und ist genau wie dieses mit einem Kondensor sowie Kondensorblende und Leuchtfeldblende ausgestattet. Diese Mikroskope finden z. B. in der Metallurgie oder allgemein für undurchsichtige Proben (Halbleiter, Keramik etc.) Anwendung.
Stereomikroskop, Stereo-Zoom-Typ bzw. mit gemeinsamem Hauptobjektiv oder Galileo-Typ
Bei diesem Typ kann tatsächlich bei einigen Modellen eine doppelte Irisblende im Strahlengang verbaut werden. Damit kann man das Objektiv abblenden, um die Tiefenschärfe zu erhöhen. Das ist besonders beim Durchmustern oder beim Arbeiten (Sezieren, Löten) hilfreich. Diese Geräte sind aber aufgrund der Bauart und der nötigen Objektivdurchmesser teuer.
Bei der Einstellung der Köhlerschen Beleuchtung ist das Bildergebnis immer ein Kompromiss aus Auflösung, Kontrast und Tiefenschärfe, wie im Beispielbild zu sehen. Bei zu starkem Abblenden (Tiefenschärfe hoch) gehen feine Details der Probe verloren. Daher arbeitet man für hochauflösende Ergebnisse eher mit Fokus-Stacking, d. h. man nimmt mehrere Bilder mit unterschiedlichen Fokusebenen auf und mittelt diese anschließend. Unsere MikroCams verfügen in der Software über eine entsprechende Stacking-Routine. Dies kann bei einigen Modellen bereits im Livebild, d. h. während die Probe durchfokussiert wird, erfolgen.
Einfache Mikroskope verfügen meistens nur über eine simple Kondensorlinse im Tisch und sind damit auf eine Arbeitsblende festgelegt, egal welches Objektiv verwendet wird. Die maximale Auflösung der höher vergrößernden Objektive wird damit nicht ganz erreicht, aber das Bild sieht für Einsteiger ansprechender aus (mehr Kontrast, mehr Tiefenschärfe) und man findet sich auch in der Probe besser zurecht. Das ist z. B. beim Durchmustern einer größeren Probenmenge bzw. einer höheren Schichtdicke hilfreich. Zudem muss am Mikroskop nichts eingestellt oder justiert werden.